Eine halbe Million Euro für 7 Projekte

Drei Themen im Fokus

Drei Themen standen im Zentrum der ersten Beiratssitzung unter der Leitung des neuen Vorsitzenden, Alois Henne und der teils neuen, teils erfahrenen Mitglieder des LEADER-Auswahlgremiums. Erstens die Berichterstattung über laufende Vorhaben wie das Literaturnetzwerk Oberschwaben (LiO). Zweitens die Auswahl von sieben neuen Förderprojekten, für die rund eine halbe Million Euro bereitgestellt wurden. Und drittens die Vorbereitungen zum Regionalbudget, über das künftig Kleinprojekte bis 20.000 € in vereinfachter Form unterstützt werden sollen.  

Beirat, Vorstand und Gäste beim Treffen im ehemaligen Kapuzinerkloster in Riedlingen

Tagung im ehem. Kapuzinerkloster Riedlingen

Der Tagungsort war bewusst gewählt: im ehemaligen Kapuzinerkloster in Riedlingen konnte Bürgermeister Marcus Schafft auf zwei Projekte direkt Bezug nehmen. Die touristische Studie zur Entwicklung von Beherbergungsbetrieben in und um Riedlingen brachte ein gutes Potential für interessierte Betriebe hervor, die im Hotel- oder Übernachtungsbereich investieren möchten. Mit dem zweiten Projekt, dem Literaturnetzwerk Oberschwaben (LiO) nahm er Bezug zu einem der acht literarischen Orte, die in LiO zusammen arbeiten und gemeinsam neue Wege gehen, um insgesamt besser wahrgenommen zu werden. Im ehemaligen Kapuzinerkloster ist die Werner Dürrson Gedenkstätte untergebracht, sie ist Teil von LiO und wurde im Rahmen der Sitzung von den Mitgliedern besichtigt. Bei beiden Projekten wurde deutlich, wie die LEADER-Förderung wirkt: teils versteckt in Grundlagenarbeit, teils unter anderen Namen, aber immer zum Vorteil und strukturellen Weiterentwicklung der vielen Schätze unserer Region.

Rundgang und Erläuterungen in der Werner Dürrson Gedenkstätte

Eigenständige Beiratssitzung vorab

Die bei der Mitgliederversammlung am 3. Juli teils neu gewählten Beiratsmitglieder trafen sich unter Leitung ihres Vorstandes, Wolfgang Koller vom Landratsamt Alb-Donau-Kreis vorab. Ziel dieser eigenständigen Beiratssitzung war das Kennenlernen untereinander, die Satzungsgemäße Kontroll- und Beratungsfunktion gegenüber dem Vorstand sowie letztlich auch Wahlen. Unter der Wahlleitung des Gesamtvorstandes, Alois Henne wurden Wolgang Koller als Vorstand und Sonja Berner von den Landfrauen als 2. Vorstand des Beirates in ihren Ämtern bestätigt. 

Auswahlausschussitzung unter Leitung von Alois Henne

In der anschließenden Auswahlsitzung – hier sind stets Beirat und Vorstand zusammen -  wurden von insgesamt acht Anträgen sieben Projekte zur Förderung ausgewählt. In Andelfingen soll das Gasthaus & Metzgerei zum Roten Haus gleich mit zwei Projekten unterstützt werden. Die Einrichtung des neuen Verkaufsraumes der Metzgerei wird als Grundversorgungsprojekt aufgenommen und die Einrichtung der Gastronomieräume als touristisches Projekt. Der besonderen strukturellen Bedeutung und dem Engagement der jungen Familie Aleker wird damit besonders Rechnung getragen. In Munderkingen wurde die Entwicklung der Mediathek zu einem Kulturknotenpunkt aufgenommen, die Förderung ist hier in Kooperation mit der lernenden Kulturregion Schwäbische Alb geplant. Direkt am Donauradwanderweg wird in Rottenacker eine Radfahrunterkunft unterstützt und bei Riedlingen der Einbau einer Schloss-Ferienwohnung im Schlosshof Grüningen. In Rohrdorf bei Meßkirch wird der Umbau eines leer stehenden ehemaligen landwirtschaftlichen Wohn- und Ökonomiegebäudes zu Wohnungen und Ferienwohnungen gefördert. In Bingen wurde die Errichtung einer Gedenkstätte für den Gelehrten und Chinamissionar Johannes Schreck in die Förderung aufgenommen. Für alle Projekte gemeinsam sind rund eine halbe Million Euro an Fördergeldern der Europäischen Union und des Landes Baden-Württemberg vorgesehen. Bevor die Projekte beginnen können und die Förderung fließen kann, erfolgt noch die formale Bewilligung, aber durch den Beschluss der LEADER-Aktionsgruppe sind die Fördermittel fest für diese Projekte reserviert.

Vorbereitungen zum Regionalbudget - Kleinprojekte

Das dritte große Themenspektrum war das Regionalbudget. Die Vorbereitungen hierzu laufen auf Hochtouren, so dass im Idealfall noch dieses Jahr die ersten Kleinprojekte in die Förderung genommen werden könnten. Die Versammlung diskutierte und beschloss die eigens dafür entworfene Geschäftsordnung sowie eine entsprechende Bewertungsmatrix, anhand derer später die Projekte ausgewählt werden sollen. Sobald alle notwendigen Regularien auf Ebene des Landes und der LEADER-Aktionsgruppe fertig sind, sollen die öffentlichen Aufrufe starten. Vorgesehen ist dies für Oktober. Schon jetzt ist klar: Kleinprojekte dürfen nicht teurer als 20.000 € sein und müssen sowohl zu den Zielen der LEADER-Aktionsgruppe als auch zum Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“  (GAK) passen.