200.000 € für 30 Kleinprojekte ausgewählt

Die LEADER-Aktionsgruppe unterstützt 30 Kleinprojekte in der Region

200.000 € standen zur Verfügung und können voll ausgeschöpft werden

Die Förderung sogenannter Kleinprojekte ist etwas ganz Neues in der LEADER-Region Oberschwaben. Nach einem dreiviertel Jahr Ankündigung durch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) wurde im Oktober grünes Licht zur Förderung von kleinen Projekten in den LEADER-Aktionsgruppen Baden-Württembergs gegeben. Oberschwaben stand schon in den Startlöchern und konnte vergangenen Donnerstag 31 Projekte beschließen, wovon 30 gefördert werden. Projektbewerbungen im Bereich Grundversorgungen in der Bio-Landwirtschaft, musikalische Kulturgüter, Digitalisierung lernen, innovative Erfindung und Schulaula für alle werden vom Regionalentwicklungsverein Donau(T)Raum Oberschwaben e.V. zur Förderung beschlossen.

Die Mitglieder der LEADER-Aktionsgruppe bei der Auswahlsitzung in Bingen-Hitzkofen

Neue Fördermöglichkeit ist zusätzlich!

Das „normale“ LEADER-Förderverfahren hat eine Bereicherung erfahren, ganz im Sinne des Bottom up Prinzips, für das LEADER eigentlich steht. Der Bund und das Land Baden-Württemberg stellen LEADER-Aktionsgruppen jährlich finanzielle Mittel, das sogenannte Regionalbudget, für die Förderung von Kleinprojekten zur Verfügung. Insgesamt sind es 200 Tsd. € jedes Jahr, wovon 180 Tsd. € von Bund und Land kommen und 20 Tsd. von den LEADER-Aktionsgruppen selbst. Im Gebiet LEADER-Oberschwabens stellen die 44 Mitgliedsgemeinden und die drei Landkreise Sigmaringen, Biberach und Alb-Donau die Finanzierung gemeinschaftlich sicher.

Kleinprojekte müssen investive Projekte sein, die dem Regionalen Entwicklungskonzept (REK) der LEADER-Aktionsgruppe entsprechen, sowie dem Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK). Sie müssen der Innen- oder Dorfentwicklung, Infrastruktur oder Grundversorgung dienen und dürfen maximal 20 Tsd. € netto betragen. Trifft ein Projekt auf mindestens eines der Ziele zu und wird von der LEADER-Aktionsgruppe ausgewählt, so kann es mit 80% gefördert werden.

Trotz großem Zeitdruck in der Umsetzung für 2019 besteht großer Bedarf mit beachtlichem Engagement

Die LEADER-Aktionsgruppe hat, nachdem das MLR im Oktober grünes Licht gegeben hat, sofort aufgerufen, Projektideen für den vollen Umfang, also 200 Tsd. € Fördermittel in 2019 einzureichen. Alois Henne, 1. Vorsitzender des Regionalentwicklungsvereins Donau(T)Raum Oberschwaben e.V., lobte das sehr gut funktionierende Netzwerk des Vereins, nachdem die Mitglieder die Fördermöglichkeit intensiv weiter beworben haben. „Große Herausforderung war, dass sich in diesem Jahr nur Projekte bewerben konnten, die auch noch in 2019 vollständig umgesetzt, abgerechnet, kontrolliert und ausbezahlt werden können“, ergänzte Henne. Für diese Aufgaben ist erstmalig die LEADER-Aktionsgruppe, die als Regionalentwicklungsverein Donau(T)Raum Oberschwaben e.V. organisiert ist, zuständig und verantwortlich.

Von knapp 40 eingegangen Bewerbungen konnten insgesamt 31 den Vorgaben entsprechend bewertet und beschlossen werden, wobei erstmalig auch Landwirte unterstützt werden können. Dies haben vor allem die Biolandwirte der LEADER-Region, die über LEADER-Oberschwaben und den Naturpark Obere Donau in der RegioApp gelistet sind, genutzt. Grundversorgung sowie eine naturnahe Landwirtschaft können durch die hohen Projektbewertungen und den Beschluss der Aktionsgruppe unterstütz werden. Neben biologisch wirtschaftenden Betrieben erfahren auch viele Musikvereine eine Unterstützung bei der Anschaffung von Musikinstrumenten und damit beim Erhalt des musikalischen Kulturgutes. Aber nicht nur „alt Bewährtes“  erfährt eine Förderung, auch innovative Forschungsideen im Imkereibereich,  das Lernen der Programmiersprache allen Alters oder eine klassische Bücherei unterstützt die LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben.

Zwei Förderschwerpunkte wurden deutlich

18 Projekte betreffen die Förderung der regionalen Kultur durch die Unterstützung von Musikvereinen beim Erwerb von Musikinstrumenten:

  • Musikinstrumente für die Jugendarbeit vom Musikverein Daugendorf e.V.
  • Ein Symphonic Gong Brillant für die Musikkapelle Meßkirch der Stadtkapelle Meßkirch
  • Musikinstrumente für den Verein zur Förderung der Musik und Kultur der Musikkapelle Zell-Bechingen e.V.
  • Neue Musikinstrumente für den Verein zur Förderung des Brauchtums bei der Musikkapelle Emerkingen e.V.
  • E-Piano für den Liederkranz Neufra zur Erweiterung des Repertoires vom Liederkranz Neufra 1894 e.V.
  • Neues Musikinstrument zur Förderung der Kunst und Kultur beim Musikverein Neufra/Do. e.V.
  • Musikinstrumente und Medienanlage für den Musikverein Offingen e.V.
  • Zwei Flügelhörner für Jungmusiker im Musikverein Grüningen
  • Neue Musikinstrumente zur Jugendförderung im Musikverein Friedingen e.V.
  • Neue Tuba für Nachwuchsmusiker der Stadtkapelle Mengen
  • Musikinstrument für die Musikkapelle Heudorf e.V.
  • Neue Musikinstrumente für den Verein zur Jugendförderung beim Musikverein Uttenweiler e.V.
  • Neue Musikinstrumente für den Musikverein Leibertingen
  • Förderung der Musikkapelle Zwiefaltendorf mit neuen Musikinstrumenten
  • Neue Musikinstrumente für den Musikverein Vilsingen e.V.
  • Musikinstrumente für den Musikverein Edelweiß Rottenacker e.V.
  • Musikinstrumente als Grundlage für integrative Kulturprojekte bei der Musikkapelle Inzigkofen
  • "Musikinstrumente können den Klang in die Zukunft bringen" des Musikvereins Altheim 1921 e.V.

7 Projekte betreffen regional vermarktende Bio-Betriebe, die über die Regio-App Initiative ihre vor Ort produzierten Biolebensmittel vermarkten:

  • Transport- und Striegelmaschinen für die Pröbstle Biohof GbR in Scheer
  • Regionales Bio-Essen in Würde für Menschen mit Besonderheiten vom Bauernhof Göhring in Mengen/Ruflingen
  • Erhalt und Weiterentwicklung "Lädele und Metzgerei Bäumlehof" von Christine Keller in Leibertingen
  • Teigknetmaschine für den Biobetrieb Armin Bauschatz in Riedlingen
  • Kompaktschaltschrank für eine besser Vermarktung von Bio-Rindfleisch von "Das Fröhliche Alb-Rind GbR" in Bingen.Hochberg
  • Neuer Bio-Lebensmittelautomat in Allmannsweiler von Melanie Eisele in Allmannsweiler
  • Erweiterung und Verbesserung des Backprozesses von Clemens Spieß , Spießmühle in Meßkirch-Dietershofen

5 sonstige Projekte, die zur strukturellen Verbesserung enstprechend den LEADER-Zielen beitragen:

  • Neuartiger Bienenstand für das "Bien-Imkern der Zukunft" von Bien-Imker Stefan Sigel in Hohentengen
  • Ausstattung der Bücherei in Bingen von Simone Napierala
  • Verkaufsautomat im Meßkircher Teilort Schnerkingen von Landwirt Christian Klett
  • Raum für BürgerInnen im Maker-Space mit dem "Coding College" der Stadt Sigmaringen
  • Umgestaltung der Aula zum Seminar- und Veranstaltungsraum des Kolpings- Bildungswerk e. V. in Riedlingen

Besichtigung des historischen Wasserrades in Bingen

Nach der erfolgreichen Sitzung wurde noch das Wasserrad in Bingen unter Leitung des Vorsitzenden des Fördervereins Heimatpflege in Bingen e.V., Tillo Brükner, besichtigt. Das historische Wasserrad wurde mit Unterstützung aus dem gängigen LEADER-Verfahren wieder in Wert gesetzt und ist nun ein Blickfang an der Durchgangsstraße.

Informationen zum Aufruf

Informationen zum Aufruf siehe Projektaufruf Kleinprojekte.