Literaturnetzwerk Oberschwaben gestartet

Erstes Arbeitstreffen Anlass zum literarischen Spatenstich

Am 18. Juni war es soweit: nachdem die Bewilligungen der LEADER-Förderung (60%) und der TRAFO-Förderung (30%) vorlagen war das erste Arbeitstreffen. Zugleich wurde - ungewöhnlich aber einprägsam für ein Denkernetzwerk - der Start als Spatenstich gefeiert. Daniela Zitterell von der Ernst-Jünger-Stiftung als Projektträger und Dr. Thomas Schmidt von der Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg (alim) hatten sichtlich Freude an diesem ungewöhnlichen Akt:

Daniela Zitterell und Dr. Thomas Schmidt, Foto: Büro für Regionalkultur

8 Gedenkstätten auf dem Weg zum Literatur-Netzwerk

In den nächsten Jahren wird man sie öfter in einem Atemzug nennen: literarische Persönlichkeiten, die in Oberschwaben gewirkt haben wie Sebastian Sailer, Abraham a Sancta Clara, Christoph von Schmid, aber auch Ernst Jünger, Martin Heidegger, Werner Dürrson oder Franz Carl Hiemer. Doch was verbindet etwa Abraham a Sancta Clara und Werner Dürrson? Ein neues Netzwerk soll sich in einem gemeinsamen Konzept mit der gemeinsamen Präsentation, Öffnung und Weiterentwicklung von zunächst acht literarischen Museen und Gedenkstätten befassen.

„Wir haben die Chance beim Schopf gepackt und einfach einen Antrag gestellt“, freut sich Daniela Zitterell, Vorstand beim Projektträger Ernst-Jünger-Stiftung. „Die literarischen Orte in Oberschwaben sind echte Kleinode und verdienen eine große interessierte Öffentlichkeit“. Durch die Kombination der Förderprogramme LEADER Oberschwaben und Lernende Kulturregion Schwäbische Alb errechnet sich für das neue Netzwerk ein Gesamtbudget von 160.000 Euro. Damit soll in den Jahren 2018 und 2019 der Netzwerkausbau konsequent vorangetrieben werden. „Wir wollen effektiv zusammen arbeiten und gleichzeitig innovative Angebote zur Literaturvermittlung entwickeln“, erklärt Traub. Es mangelt dem neuen Netzwerk beileibe nicht an Kompetenz: Alle teilnehmenden literarischen Stätten sind seit Jahren als literarische Museen und Dauerausstellungen beim Literaturland Baden-Württemberg geführt.

Das Team der 8 beteiligten Literaturgedenkstätten aus dem LEADER-Aktionsgebiet Oberschwaben:

Die aktiven Prtner der 8 beteiligten Literaturgedenkstätten; Foto: Büro für Regionalkultur;

Kooperation mit Literaturland Baden-Württemberg

Fachliche Unterstützung erhalten die Projektpartner dann auch durch das Literaturland Baden-Württemberg, einem bundesweit einmaligen Verbund von über hundert literarischen Orten. Die entsprechende Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten (alim) unterstützt örtliche oder regionale Initiativen nach Möglichkeit und hat in den letzten Jahren sowohl das Jünger-Haus Wilflingen als auch die Dürrson-Ausstellung in Riedlingen neu konzipiert und eingerichtet. Hier wird durch das neue Literatur-Projekt eine win-win-Situation möglich, die einerseits das Literatur-Netzwerk mit den Möglichkeiten der Landesebene weiter werblich befördert. Andererseits ist auch dafür Sorge getragen, dass die literarischen Orte in Oberschwaben sich durch Bündelung und Innovationen kreativ inhaltlich weiterentwickeln und im Landesvergleich als lebendige und zeitgemäße Kulturorte angemessen zur Geltung kommen. Im Idealfall können die im Projekt erworbenen Erkenntnisse, Kontakte, Methoden und Zukunftskonzepte Impulsgeber für weitere regionale Literatur-Cluster bilden.

Beim ersten Arbeitstreffen war daher auch Dr. Thomas Schmidt von der Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg (alim) mit dabei. Auf dem Bild sind alle anwesenden Partrner zu sehen:

Alle beim Spatenstich anwesenden LiO-Partner; Foto: Büro für Regionalkultur;

Literatur-Werkstätten entwickeln Programm

Der Aufbau des Literatur-Netzwerks erfolgt für unterschiedliche Zielgruppen in voraussichtlich drei „Literatur-Werkstätten“. So ist die Modern WortART-Werkstatt als Schreib- und Lesewerkstatt konzipiert, in welcher Angebote für Kinder und Jugendliche erdacht werden. In der Dialekt-Werkstatt sollen unter Ansprache und Einbezug zeitgenössischer regionaler Autoren neue Angebote für generationen-übergreifende Mundartdichtung und Prosa entstehen. Die Literatour-Werkstatt ist die „Tourismusschmiede“; hier werden Reise- und Ausflugsangebote mit Kulturbezug erarbeitet. Die Literatur geht dabei glückliche Verbindungen mit anderen Tourismusthemen der Region ein, als da wären Gesundheit, Kulinarik und Radfahren. Für Letzteres liegen in der Reihe „Per Pedal zur Poesie“ des Literaturlands Baden-Württemberg schon Ideen einer literarischen Radtour von Biberach nach Beuron in der Schublade.

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Der Projektträger ist die Ernst-Jünger-Stiftung, begleitende Agentur das Büro für Regionalkultur, Förderstellen die Lernende Kulturregion Schwäbische Alb (TRAFO) in Kooperation mit der LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben

Die Projekteigene Homepage ist noch ganz leer, aber bald schon voller literarischer Schätze: LiO