Sieben Schwaben für Sebastian Sailer

Sieben Schwaben für Sebastian Sailer

Mit „Sailers 7 Schwaben“ stellt Bernhard Bitterwolf zum dritten Mal in diesem Herbst das aktuelle Programm aus der Dialektwerkstatt des neuen Literaturnetzwerks Oberschwaben vor. Im Mittelpunkt steht der Marchtaler Kanzelprediger und Dorfpfarrer Sebastian Sailer. Das Literaturnetzwerk Oberschwaben wird unterstützt von der Lernenden Kulturregion Schwäbische Alb, LEADER Oberschwaben und „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes. Der Eintritt ist frei.

Rollende Schwabenkanzel macht Halt in Unlingen

Dem Auftritt liegt ein echter „Deal“ zu Grunde, zumal Zimmermeister Anton Munding aus Unlingen sich früh um den Halt der Schwabenkanzel im Gasthaus Petrus bemüht hat. Dafür investierte er einige Arbeitsstunden in eine schöne Holzkanzel, die -natürlich- auf kleinen Rädchen fährt. Somit hat die Zeit ein Ende, in der die Vortragenden der „rollenden Schwabenkanzel“ an wackeligen Notenständern ihre Skripte ablegen mussten. Ehrensache, dass das Schwabenmöbel jetzt konsequent zum Einsatz kommt: „Grundidee der rollenden Schwabenkanzel ist es ja, gerade in unseren Dorfgasthäusern regionale Kultur zu ermöglichen. Wir freuen uns auf Unlingen“, so Musiker und Moderator Bernhard Bitterwolf.

Mit Sebastian Sailer als Bezugspunkt huldigen die anwesenden Mundartfreunde nicht nur dem Schwäbischen Dialekt, sondern entdecken auch einen Mann für sich, der in Sachen Theater und Literatur Maßstäbe gesetzt hat. In Unlingen begeben sich neben Moderator Bernhard Bitterwolf wieder schwäbische Originale auf die Kanzel: Hugo Brotzer hat die „schwäbische Schöpfunga“ angekündigt, Hugo Breitschmid trägt „Mundart heute“ vor und Paul Sägmüller berichtet Erhellendes vom Reliquienkult zu Sailers Zeiten. Elisabetha Oswald aus Sigmaringen hat eine „wild card“ gezogen – man darf gespannt sein. Wenn Michael Skuppin eine Begegnung mit „Hochwürden“ erträumt und Done Munding „Die schwäbische Schöpfung neu interpretiert“ ist endgültig der Bogen zum Heute geschlagen. Auch das neue Format verspricht also viel Abwechslung mit einem Schuss Nachdenklichkeit. Im Unterschied zum Prediger-Wettstreit 2017, der nur das gesprochene Wort erlaubte, darf dieses Mal auf der rollenden Schwabenkanzel auch musiziert, mit Requisiten gearbeitet und „geschauspielert“ werden.

Die rollende Schwabenkanzel hält am Sonntag, 18. November um 16 Uhr im Gasthaus Petrus in Unlingen.

Mit vollem Einsatz an der Kanzel: Hugo Brotzer aus Bad Saulgau hat die “Schwäbische Schöpfung” in heutiges Schwäbisch übersetzt. (Bild: Büro für Regionalkultur – Günther Brender)

Zum Hintergrund - zur Förderung

Das Projekt Literaturnetzwerk Oberschwaben (LiO) wird von der LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben zu 60% und von der Lernenden Kulturregion Schwäbische Alb zu 30% gefördert. Verantwortlicher Projektträger von LiO ist die Ernst Jünger-Stiftung bei der Kreissparkasse Biberach. 

Informationen zur Kooperation von der „Lernenden Kulturregion Schwäbische Alb“, die von der Kulturstiftung des Bundes im Rahmen des Programms „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“ von 2016 bis 2020 gefördert wird, mit der LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben finden Sie hier.

Im Fokus stehen Kultureinrichtungen, die mit Vereinen, Schulen und anderen Akteuren auf der Schwäbischen Alb zusammenarbeiten, um vor Ort zeitgemäße und identitätsstiftende Kulturangebote zu entwickeln. Um die Strukturen der Kulturarbeit in ländlichen Räumen stark zu halten, fördert die „Lernende Kulturregion“ zudem die Vernetzung von Kultur, Politik und Verwaltung.

Das Programm „TRAFO - Modelle für Kultur im Wandel“, eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes, unterstützt von 2016 bis 2023 die Transformation von Kultureinrichtungen und der damit verbundenen kulturellen Infrastruktur in ausgewählten ländlichen Regionen. Ziel ist es, mit regionalen Akteuren Veränderungsprozesse der dortigen Museen, Theater, Bibliotheken, Musikschulen und Kulturzentren zu gestalten und Antworten zu finden, wie ein lebendiges Kulturangebot im ländlichen Raum in Zukunft aussehen und organisiert werden kann. Weitere Informationen unter www.trafo-programm.de.