Projektförderung und „lernende Kulturregion“ im Focus

Die LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben nimmt sieben neue Projekte in die Förderung und stellt dafür 385.000 € Fördermittel zur Verfügung. Von der Gastronomie im Donautal über die Kultur bis hin zum Natur- und Landschaftserhalt sind Vorhaben aus allen drei Landkreisen des LEADER-Gebietes dabei. Für den kommenden Fördermittelaufruf setzt LEADER ein klares Zeichen  und nimmt die „lernende Kulturregion“ in den Focus.

„Am Ende jedes einzelnen Projektaufrufes steht die zentrale Sitzung, in der alle Projekte vorgestellt werden. Dazu sind die Projektträger eingeladen, stellen ihre Vorhaben vor, stehen Rede und Antwort. Dann entscheiden die Mitglieder“ erläutert der Vorsitzende, Heinrich Güntner das Verfahren.  Zum fünften Projektaufruf der LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben fand diese abschließende Sitzung im historischen Bürgersaal in Oberstadion statt. Alle Interessierten hatten vor der Sitzung die Möglichkeit zwei von LEADER unterstützte und bereits fertige Projekte zu besichtigen: den Umbau eines landwirtschaftlichen Gebäudes zu barrierefreiem Wohnraum mit Galerie bei Frau Freudenreich sowie das bekannte Krippenmuseum Oberstadion, das mehrfach von LEADER unterstützt wurde. „Das Vorhaben von Frau Freudenreich zeigt wunderbar, wie alte, ehemals landwirtschaftlich genutzte Gebäude liebevoll und sogar barrierefrei umgebaut werden können – und damit nicht nur ideales Wohnumfeld sind, sondern auch zu einem lebens- und liebenswerten Dorfkern beitragen“, so Güntner weiter.

Nach der Besichtigung standen neue in die Zukunft gerichtete Projekte im Mittelpunkt der Diskussion. Alle Antragsteller waren gekommen und haben ihre Vorhaben präsentiert.

Insgesamt sieben Projekte wurden von der LEADER-Aktionsgruppe direkt in die Förderung aufgenommen. Es sind Vorhaben, die schwerpunktmäßig den Handlungsfeldern Kultur und Tourismus sowie Erneuerbare Energien zu zuordnen sind.

Im Bereich Tourismus und Kulturlandschaftserhalt soll der Umbau eines ehemaligen Schweinestalls in Emeringen in eine Schaubrennerei unterstützt werden, so dass durch die Nutzung des Obstes die Streuobst-Landschaft erhalten bleibt und durch die Installation einer Auto- und E-Bike-Elektrotankstelle gleichzeitig die Gastronomie unterstützt wird. Die Volkshochschule Inzigkofen darf sich über die Förderung zur Einrichtung neuer Gästezimmer im Beichtigerhaus erfreuen, um dadurch die Kursangebote zu optimieren, die sich oft um die Kultur- und Naturlandschaft der Region drehen. Die Gaststätte Pelikan in Beuron soll bei der Neustrukturierung gefördert werden um im Donautal diese wichtige Anlaufstelle für Gäste und Einheimische zu erhalten und zu verbessern – auch mit einer E-Bike-Tankstelle. Für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur Weiterentwicklung des Beherbergungsgewerbes im Raum Riedlingen gibt es Unterstützung, um auch in diesem Raum die Frage nach der Notwendigkeit für neue Hotel- und Übernachtungsangebote auf eine fundierte Datengrundlage zu stellen.

Mit der „Alte Burg“ in der Gemeinde Langenenslingen wird Kulturgut für Einheimische und für Gäste zugänglich gemacht. Der Verein „ALBHAT e.V.“ erhält Unterstützung, um gemeinsam mit der Gemeinde aber auch in guter Zusammenarbeit mit der nachbarschaftlichen Heuneburg das Projekt „Alte Burg“ zu entwickeln. Bei der Neugestaltung des alten Wasserrades in der Ortsmitte von Bingen arbeiten ebenfalls Private und Gemeinde zusammen. Auch das ein Grund, das bürgerschaftliche Engagement zum Wohle der Gemeinschaft von LEADER zu unterstützen. „LEADER Oberschwaben versucht stets die Gemeinschaft zu fördern und ein gemeinsames, bürgerschaftlich getragenes Vorgehen zu stützen“, so Heinrich Güntner.

Im Bereich der Erneuerbaren Energien hat sich die Aktionsgruppe für die Förderung einer E-Bike Ladestation an den Schwarzachtalseen ausgesprochen: E-Mobilität kann so auch im Alltag immer mehr Raum einnehmen – und ist zugleich gesund für Mensch und Umwelt.

Die LEADER-Aktionsgruppe hat die ihr zur Verfügung stehenden Fördermittel durch diese Beschlüsse für die aufgeführten Projekte vorgeschlagen. Auf Grundlage dieser Beschlüsse können die jeweiligen Projektträger die formalen Anträge bei der zuständigen Bewilligungsstelle einreichen, um das Projekt dann umsetzen und abrechnen zu können.

LEADER-Oberschwaben ist Teil der Modellregion „Lernende Kulturregion Schwäbische Alb“. Judith Bildhauer ist Projektleiterin und hat das Kooperationsprojekt der Kulturstiftung des Bundes mit LEADER erläutert. Antragsberechtigt sind Kultureinrichtungen, die sich weiterentwickeln und mit anderen Kultur- oder Bildungseinrichtungen kooperieren wollen, die nicht nur ehrenamtlich arbeiten und auch Schulklassen / Jugendgruppen integrieren möchten. Den Mitgliedern der LEADER-Aktionsgruppe ist der Erhalt der Kultureinrichtungen wichtig. Sie haben daher beschlossen, den nächsten Projektaufruf unter den Schwerpunkt „lernende Kulturregion“ zu setzen.