In Zeiten der Krise wahrnehmen was uns umgibt?
Was brauchen wir und von wo?
Über die Corona Pandemie kann man seit Wochen vieles lesen, hören, gesagt bekommen, erfahren. Eine Welt im Ausnahmezustand, eine spürbare Bedrohung, die Politikerinnen und Politiker nicht davor zurück schrecken lässt Entscheidungen zu fällen, die massive wirtschaftliche und persönliche Auswirkungen haben. Kontaktsperren, Ausgangsverbote, ausverkaufte Supermärkte, Hamsterkäufe, Unsicherheit, überlastetes Personal, kranke Menschen, die um ihr Leben kämpfen, viele die es verlieren und viele, die durch die Erkrankung hindurch spazieren und vieles vieles mehr. Wie gesagt, eine Welt im Ausnahmezustand, wie sie, zumindest bei uns in Deutschland viele noch nie erlebt haben.
Über viele Jahrzehnte wurde ein wirres Geflecht an globalen Warenströhmen aufgebaut, welches nach außen solide und stark wirkt, doch in der aktuellen Zeit doch viele Schwächen, Lücken und Risse aufweist. Bestimmte Güter können nicht mehr produziert werden, manche dürfen nicht mehr Außerlandes geliefert werden, andere können auf Grund der hohen Nachfrage horende Preise verlangen und nochmals andere gehen als Verlierer aus der Situation heraus, aber manche gewinnen auch etwas - die Rückbesinnung auf das, was wir direkt hier, vor unseren Haustüren haben.
Manchmal muss das Gemüse nicht um den Globus fliegen, wenn wir wissen, wer hier anbaut
Fragile Lieferketten zeigen Abhängigkeiten auf, vor allem derer, die am Ende einer Kette stehen. Im Bereich der Lebensmittelgewinnung sind es die Konsumentinnen und Konsumenten, die, aktuell häufig, vor leer geräumten Regalen stehen. Wie gut, wenn es doch Menschen, Betriebe, Bauernhöfe gibt, die trotz diverser Probleme und Herausforderungen die die Agrarpolitik zu bieten hat, aus Überzeugung Lebensmittel produzieren, die zudem auch noch naturverträglich sind. Die LEADER-Aktionsgruppe legt großen Wert auf eine naturnahe Landbewirtschaftung, unter anderem diesem Prinzip hat sie sich in ihrem Regionalen Entwicklungskonzept verschrieben. Vor einiger Zeit haben sich die Mitglieder deshalb einstimmig dafür austgesprochen, Betriebe, die nach diesem Prinzip wirtschaften zu unterstützen. Aus diesem Grund ist die LEADER-Aktionsgruppe-Oberschwaben in Kooperation mit dem Naturpark Obere Donau e.V. Mitglied im Bundesverand der Regionalbewegung geworden, wecher die RegioApp entwickelt hat.
In dieser App kann man als Verbraucherin, als Verbraucher Bezugsquellen finden, auch Gastronomien, die regional erzeugte Lebensmittel anbieten bzw. verarbeiten. So sind auch einige Bio-Betriebe, deren Betriebssitz sowie Produktionsflächen im Gebiet LEADER-Oberschwabens bzw. des Naturparks Obere Donau liegen, in der App zu finden.
"Zu uns kommen Kunden aus dem Ort und von weiter weg, die noch nie davor bei uns eingekauft haben. Sie rufen an und bestellen unser Getreide, unsere Kartoffeln und vieles mehr" berichtete eine Hofladenbetreiberin, deren Betrieb auch in der App gelistet ist.
Sind das nicht trotz dieser traurigen Krise schöne Entwicklungen?
Vieles von dem was wir konsumieren brauchen wir häufig nicht, nehmen die Auswirkungen auf Umwelt, Menschenrechte usw. für die Produktion und Lieferung aber in Kauf. Und vieles von dem, was wir zum Leben brauchen wird auch hier produziert, von Menschen, die wir sehen, mit denen wir in Kontakt treten können.
Vieles können wir auch selbst machen, auch wenn die Möglichkeiten eingeschränkt sind. Salat kann auch auf dem Balkon oder der Fensterbank gezogen werden...
Das nutzen was da ist, diejenigen unterstützen, die unsere Nachbarn, Mitmenschen, Freunde sind. Diese (Liefer-)Ketten sind verlässlich, vertrauensvoll und stabil. Es liegt an jeder / jedem von uns, was wir durch diese Krise lernen und wie wir das Leben, das Miteinander und die Welt währenddessen und danach (weiter) gestalten.
LEADER Oberschwaben setzt klare Zeichen in der Förderung
Nicht zuletzt bei der Projektauswahl der Kleinprojekte im Rahmen der Regionalbudgets 2019 und 2020 haben die Mitglieder ein klares Zeichen für diese möglichst naturnahe Produktion von Lebensmitteln bei uns vor Ort - und deren Vermarktung an unsere Bürgerinnen und Bürger gesetzt. So wurden 2019 sieben entsprechende Betriebe in die Förderung aufgenommen (siehe LINK) und in 2020 sogar acht Betriebe (siehe LINK).
Setzen auch Sie Zeichen und nutzen sie die RegioApp
Wir alle können Zeichen setzen und bei den Einkäufen gerade auch die entsprechenden vor Ort produzierten Lebensmittel berücksichtigen. Wo die zu finden sind? In der Regio-App - bitte gerne ausprobieren - und ihr Erfahrung oder ihre Anregungen uns mitteilen über Kontakt.