Im Kleinen für Klima-, Ressourcenschutz und die Region

LEADER setzt ein klares Zeichen für Klima- und Ressourcenschutz

In der Auswahlausschusssitzung am 17. März 2022 bewerteten die Mitglieder des Auswahlgremiums der LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben die eingereichten Kleinprojekte. Besonders war, dass 50 % der insgesamt 200.000 € Fördermittel für Projekte reserviert waren, die besonders dem Klima- und Ressourcenschutz oder der Energieeffizienz dienen. Den vollständigen Projektaufruf gibt es hier zum Nachlesen LINK.

Dass dies der richtige Weg war, wurde bestätigt: so konnten nicht nur die reservierten 100.000 € für Klima- und Ressourcenschutz sowie Energieeinsparprojekte beschlossen werden, sondern sogar gut 120.000 €!

Wie wichtig jeder Beitrag hier ist, wird derzeit leider wohl für alle mehr als offensichtlich. Es sind kleine Beiträge, sie dienen aber der Resilienz der Region mit Blick auf die großen Herausforderungen der Zukunft. Umso größer ist die Freude, dass LEADER-Oberschwaben mit der Umsetzung des Regionalbudget 2022 ein deutliches Zeichen setzen konnte - und die reservierten Mittel von 100.000 € sogar noch um 20.000 € überzeichnen konnte.

 

Insgesamt 20 förderfähige Projekte ausgewählt

Im Rahmen des Aufrufs wurden weit über 20 Projekte eingereicht, wovon 20 in der Sitzung zur Förderung ausgewählt wurden. Es konnten nur Projekte berücksichtigt werden, die zu den Zielen der LEADER-Aktionsgruppe passende Inhalte aufweisen sowie vollständige Unterlagen eingereicht hatten, wie z.B. zwei Vergleichsangebote pro Gewerk und eine aussagekräftige Projektbeschreibung.

Insgesamt standen 200.000 € Fördermittel für "kleine" Projekte, also Projekte im Rahmen des Regionalbudgets 2022 zur Verfügung, die je maximal 20.000 € netto Kosten betragen durften. Besonders war, dass von der Fördersumme 100.000 € für Projekte reserviert war, die besonders dem Klima- und Ressourcenschutz zuträglich sind. Die Auswahl, ob ein Projekt diese Kriterien erfüllt, erfolgte auf Grundlage der Bewertung, die für jedes Projekt gleich vorgenommen wird. Dabei werden unter anderem die Kriterien abgefragt, ob und wie intensiv ein Projekt dem Klima- und dem Ressourcenschutz dient. Damit ein Projekt als Klimaschutzprojekt, wie im Aufruf definiert, gilt, muss bei den beiden genannten Bewertungskriterien eine Summe von mindestens 4 Bewertungspunkten erzielt werden. Von den zu beschließenden Projekten erfüllten 10 Projekte die Kriterien, mit einem Fördervolumen von 120.515 €. Damit ist sogar die reservierte 100.000 € Marke geknackt.

 

10 Klima- und Ressourcenschutzprojekte

Insgesamt 10 Projekte erhielten das Prädikat "Klimaschutzprojekt". Dazu zählen:

Fünf Projekte befassen sich direkt mit Energiegewinnung. Es sollen recycelte PV-Anlagen installiert werden. Das besondere ist, es handelt sich um weiterverwertete Anlagen. In anderen Projekten werden bereits bestehende PV-Anlagen um ein Batteriespeichersystem und E-Autoladestationen erweitert. Vorhandene Heizungsanlagen, die auf fossilen Energieträgern basieren sollen damit entlastet werden. In einem weiteren Projekt, sollen aus dem "Afallprodukt" Dinkelspelz, welches in der eigenen Bioland-Landwirtschaft anfällt, verheizbare Pellets gepresst werden um die vorhandene Gastherme zu ersetzen.

Ein geförderter Kühlanhänger, soll Betriebe bei vor Ort Schlachtungen zur Verfügung stehen, um weite Wege zu vermeiden und im Notfall schnell agieren zu können.

Im Rahmen eines Azubi-Projektes soll eine zum Betrieb gehörende Streuobstwiese extensiv mit einer alten Schafrasse beweidet werden. Die Form der Beweidung, die Einbindung der Auszubildenden und die betriebsinterne Nutzung des Fleisches sind Inhalte des Projektes.

Am Bahnhof in Munderkingen sollen Fahrradboxen aufgestellt werden. Hier werden verschiedene Fortbewegungsmittel kombiniert: Anreise mit dem Fahrrad, dessen sichere Verwahrung und Weiterreise mit dem Zug/Bus vereint eine bedarfsorientierte und klimafreundliche Mobilität.

Auf einem Betrieb soll eine Verkaufsscheune für Lebensmittelautomaten, ergänzt mit Sitzgelegenheiten errichtet werden. Die Automaten werden mit Strom aus der eigenen PV-Anlage betrieben, für den Bau der "Scheune" wird heimisches Holz verwendet, womit Ressourcen geschont werden.
Ein Bioland-Betrieb möchte den Hofladen in neuen Räumlichkeiten und neuer Einrichtung ausstatten. Die Inneneinrichtung, welche auch den Erwerb unverpackter Lebensmittel ermöglichen soll, stellen das Projekt dar.

Vereinsleben, Existenzerweiterung, Bildung stehen auch im Fokus

Neben expliziten Klima- und Ressourcenschutzprojekten werden auch Projekte beschlossen, die eine Existenzerweiterung, Bildung und Vereinsleben im Fokus haben.

So können sich drei Musikvereine über neue Instrumente freuen, der Heimatverein in Bingen errichtet ein historisches Denkmal für die Opfer des Dreißigjährigen Krieges in Bingen und die Stadt Mengen ergänzt Straßenschilder mit Erläuterungstafeln zu historischen Gegebenheiten in der Stadt.

Lebensmittelverkaufsautomaten dienen der lokalen Versorgung, ein Café-Wagen in den historischen Hängegärten in Neufra soll zum Verweilen und Erholen einladen, ein mobiler Grillwagen ergänzt das vorhandene Angebot des Partysevice Buck und in Sigmaringendorf erhält die private Kinderbetreuung eine Kindgerechte Gestaltung und Ausstattung des Gartens. Die Förderung eines E-Lastenfahrrads unterstützt einen Betrieb, für kurze Wege auf das Auto zu verzichten.

Da mehr Projekte eingereicht wurden, als Mittel zur Verfügung standen, befinden sich weitere Projekte auf der Warteliste und können zum aktuellen Zeitpunkt nicht gefördert werden.