17 Vorhaben für beliebte Kleinprojekte-Förderung ausgewählt

Projekte verbessern die Struktur der ländlichen Region

Zwei Monate waren es nur zwischen dem Ausruf für das Regionalbudget, mit dem Kleinprojekte bis 20.000 Euro Nettogesamtkosten gefördert werden können, und der Sitzung unserer Regionalentwicklungsvereins Donau-(T)Raumland Oberschwaben. Zwei Monate mit vielen Beratungen und Antragsbearbeitungen.

Am 10. Juli 2024 war es dann so weit: Unser Auswahlausschuss hat im Haus der Begegnung in Inneringen getagt, bewertet, diskutiert und abschließend 17 Projekte nach den Richtlinien des REK und der GAK zur Förderung ausgewählt. Die Anfrage war auch in diesem Jahr wieder groß – immerhin werden bei den Kleinprojekten 80 Prozent der Gesamtnettokosten gefördert. Doch die Fördermittel des Landes Baden-Württemberg und der Gemeinden und Landkreise des LEADER-Aktionsgebiets sind auf 200.000 Euro gedeckelt, weshalb nicht alle Projekte unterstützt werden können.

Alle ausgewählten Projekte haben eine strukturelle Bedeutung für ihre jeweilige Gemeinde, indem sie die Grundversorgung der Bürger*innen mit Lebensmitteln, Blumen oder medizinischem Angebot verbessern, kulturelle Angebote schaffen oder den (Rad-)Tourismus fördern.

Grundversorgung

Ein mobiles Gerät zur Wurstherstellung bei Hausschlachtungen ermöglicht die Schlachtung und Verarbeitung vor Ort ohne lange Wege und hilft gleichzeitig, die Lücke durch die Schließung von immer mehr Metzgereien zu füllen. Wie in jedem Jahr sind auch dieses Mal wieder Verkaufs- und Milchautomaten von Erzeugern dabei, die den Verbraucher*innen regionale Produkte rund um die Uhr verfügbar machen. Im regionalen, nachhaltigen Schnittblumenanbau sorgt eine Kühltechnik für längere Haltbarkeit. Slowflower- und Genussworkshops unter freiem Himmel sind durch eine entsprechende Ausstattung künftig auch bei Regenwetter direkt auf dem Feld möglich. Ärzteversorgung auf dem Land wird immer schwieriger – erfreulich also, wenn eine ehemalige Arztpraxis reaktiviert werden soll und LEADER unterstützen kann. Tiergestütztes Arbeiten mit Hühnern für benachteiligte Menschen wird durch eine Voliere künftig auch bei Stallpflicht möglich sein.

Kultur, Gesellschaft und Tourismus

Im Bereich Kultur und Gesellschaft ist eine Bücherei dabei, die ihr Angebot mit einer MINT-Bibliothek erweitert. Außerdem soll ein neuer Rundweg zu Eduard Mörike entstehen samt E-Bike-Ladesäule für Radtouristen. Wie drei oberschwäbischen Schriftstellerinnen ein Denkmal gesetzt werden könnte, wird in einem Konzept erarbeitet. Ein soziokulturelles Zentrum renoviert seinen Aufenthalts- und Getränkeausgaberaum zu einem vielseitigen Zentrum der Begegnung, Beteiligung und Teilhabe. Eine Begegnungsstätte für Jung und Alt erweitert ihre Fläche um eine Außensitzgelegenheit, ein Mehrgenerationenpark schafft Himmelsliegen für Ruhemöglichkeiten an. Ruhemöglichkeiten haben künftig auch Radfahrer am Radwanderweg Obere Donau an einem kleinen Platz mit Verkaufsautomat und Informationen zu Bienen und Streuobstwiesen in der Gemeinde Beuron.

Zusätzliche Fördermittel im Modul 5

Mit großer Freude verkündete Vereinsvorsitzender Alois Henne, dass vom Land zusätzliche Fördermittel für private, nicht investive Vorhaben für jede LEADER-Aktionsgruppe zur Verfügung stehen. Die Höhe ist nicht definiert, es gilt das „Windhundprinzip“: Wer zuerst meldet, wird berücksichtigt, solange die Fördermittel reichen. Der Fördersatz beträgt 60 Prozent und müssen innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein, da die Mittel an Haushaltsjahre gebunden sind.

Zum Abschluss ging’s hoch hinaus

Krönender Abschluss der Sitzung war nach dem Regen bei herrlichem Sonnenschein die Besteigung der kürzlich eröffneten Aussichtsplattform am Inneringer Wasserturm, ein ebenfalls von LEADER gefördertes Projekt.

 

Der Projektaufruf für Modul-5-Projekte erfolgte am 11.07.2024. HIER gelangen Sie zum Aufruf.

 

Außerdem haben wir weitere 150.000 Euro EU- und Landesmittel für „normale“ LEADER-Projekte ausgerufen. HIER gelangen Sie zum Aufruf.