Einmal hin, alles drin

Wer mit Auto, Wohnmobil oder Bus anreist, steigt meist auf dem Klosterparkplatz in Beuron aus dem Fahrzeug. Automatisch lässt man den Blick kreisen und sieht herrliche Laubmischwälder und dazwischen die weißen Kalkfelswände. Dreht man sich weiter erblickt man das beeindruckende Benediktinerkloster. Der Blick geht über die Straße zum ehemaligen Rathaus von Beuron. Hier sticht einem sofort das einladende „Café Drahtesel“ ins Auge. Aber unter diesem „Dach“ gibt es noch viel mehr zu entdecken…

Reparatur, Verkauf und Verleih

Hat man das Glück und lernt den Inhaber persönlich kennen, steht man einem Mann gegenüber, der pure Lebensfreude ausstrahlt. Joachim Buck findet man meistens irgendwo zwischen den Fahrrädern in seinem Fahrradladen „Fahrrad Buck“. Wenn er nicht gerade im Verkaufsgespräch ist, schraubt er an einem defekten „Drahtesel“ herum oder erklärt etwas zu seinem Fahrrad-Verleih. Mit dem Fahrradladen hat er sich 2015 einen Traum erfüllt und hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Dass er irgendwann auch noch ein eigenes Café besitzt oder gar Zimmer vermietet hätte er sich zum damaligen Zeitpunkt selbst noch nicht vorstellen können. Fragt man den Hausherrn wie es dazu kam, lacht er und sagt in seinem „breiten Dialekt“: „Des hot sich so entwickelt.“

Durstige und müde Radler*innen kamen regelmäßig

Viele Fahrradfahrer kamen bei ihm an und hatten riesigen Durst oder in seinen Worten ausgedrückt: „Sie haben die Zunge auf dem Boden rumgezogen“. Anfangs hat er dann aus seiner privaten Wohnung, die sich im Obergeschoss des ehemaligen Rathauses befindet, Getränke geholt. Auf Dauer hatte das so aber keinen Sinn, also wurde vorerst einmal ein Getränkeautomat aufgestellt.

 

Aus der Not der Besucher*innen ward die Idee geboren

Zudem kam auch immer wieder die Frage: „Wo kann man denn hier in Beuron übernachten?“ Herzensgut, wie Herr Buck eben ist, war er dann oft damit beschäftigt den Leuten eine Unterkunft zu besorgen. So entstand die Idee mit der Pension und dem Café. Zu diesem Zeitpunkt war das Gebäude von der Gemeinde nur gemietet. Mit einem guten Businessplan „unter dem Arm“ hat er es geschafft den Gemeinderat zu überzeugen ihm 2017 das Gebäude zu verkaufen. Aber ein Umbau in solcher Größe kostet Geld. Wo kann man sich Unterstützung holen? Es entstand der Kontakt zur LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben. Mit deren Hilfe und Fördergelder konnte im unteren Bereich der Umbau und die Einrichtung des Cafés realisiert werden. In der gut ausgestatteten Küche werden leckere Kuchen sowie kleine regionale Spezialitäten zubereitet. Selbstverständlich werden die meisten Lebensmittel und Getränke regional bezogen. Im Innenbereich des Cafés finden bis zu 52 Personen Platz. Natürlich sitzen bei schönem Wetter alle draußen und genießen die wunderschöne Aussicht im „Herzen des Naturparks Obere Donau“.

Im Obergeschoss wurden 8 wunderschöne Gästezimmer geschaffen, die auch das Herz der kleinen Besucher höherschlagen lassen. Über eine kleine Treppe kommen sie in den „oberen Schlafbereich“ der mit einem Netz gesichert ist. Die Räume sind modern und praktisch eingerichtet, immer mit 4 Schlafmöglichkeiten. Hier kann der Gast nicht nur seinen Fahrrad-Akku sondern auch seine eigenen Kraftreserven wieder aufladen.

Auf die Bitte hin alle 3 Geschäftszweige nochmal kurz zusammenzufassen sagt Herr Buck lachend: „I kennt den Werbeslogan von „REAL“ nemma: „Einmal hin, alles drin“.

Sohn Martin steigt mit ein

Stolz berichtet Herr Buck auch von seinem Sohn Martin der aktuell immer wieder aushilft wo er gebraucht wird. Die beiden Männer legen Hand an wo „Not am Mann“ ist. Nicht nur im Verkauf von Fahrrädern und bei der Reparatur, nein, man findet sie genauso beim „Herrichten“ der Zimmer, beim Frühstück machen, Getränke ausschenken und vielem mehr.

Neue Pläne sind schon im Werden

Im nächsten Jahr wird Martin Buck, zur großen Freude seines Vaters, ganz mit ins Geschäft einsteigen. Die beiden haben auch schon weitere Pläne geschmiedet. Vielleicht können sich die Touristen also bald auch noch über Wohnmobil-Stellplätze freuen.

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